Die Spiele der EM 2012 werden voraussichtlich in jeweils vier polnischen und vier ukrainischen Stadien ausgetragen. In Warschau, Danzig, Donezk, Dnipropetrowsk und Lemberg sollen neue Stadien errichtet werden, wahrend die ubrigen Stadien renoviert und erweitert werden. Die Stadien in Chorzow, Krakau, Odessa und Donezk (RSK Olimpijskyj) werden als Ausweichorte zur Verfugung stehen. Sie sollen ebenfalls erneuert und erweitert werden, damit auch diese Stadien fur eine Europameisterschaft geeignet sind. Dabei wurde der geplante Neubau der Ostsee-Arena in Danzig von der UEFA als bestes Projekt gewurdigt. [1]
Ob diese Plane auf polnischer Seite realisierbar sind, ist nicht sicher. Die Planung fur das geplante Nationalstadion in Warschau machte monatelang keine Fortschritte. Eine der letzten Amtshandlung der Sportministerin im Kabinett der Minderheitsregierung von Jaroslaw Kaczynski, Elzbieta Jakubiak, war es, eine Empfehlung bezuglich des zukunftigen Warschauer Stadions abzugeben. Diese beschrankte sich aber darauf, drei Projekte zu werten, die alle einen Neubau auf dem Fundament des seit Jahren stillgelegten alten Nationalstadions in Warschau vorsehen. Zu den anderen Vorschlagen, zum Beispiel zum Projekt eines Neubaus au?erhalb der Stadt (der neben dem eigentlichen Stadionbau auch noch den Bau einer ganzen Infrastruktur notig machen wurde), das von der Warschauer Stadtregierung favorisiert wird, au?erte sie sich nicht. Das Kabinett Kaczynski wurde am 16. November 2007 durch das Kabinett von Donald Tusk abgelost. In seiner Regierungserklarung vom 23. November 2007 versprach der neugewahlte Premierminister, dass die EM 2012 in Polen stattfinden wird. Zur Wahl der Spielorte gab er aber keine Erklarung ab.
Konkreter wurde der neue Sportminister Miroslaw Drzewiecki am 29. November 2007. Er stellte ein deutsches Konsortium um das Architekturburo JSK als Projektanten fur das nationale Sportzentrum von Warschau vor. Eines der zentralen Elemente dieses Zentrums wird das nationale Stadion sein, ein Mehrzweckbau fur Fu?ballspiele, weitere Sportanlasse, Gro?veranstaltungen, Konzerte u. A. Die Wahl fiel auf JSK, weil dieses Buro mit Gro?projekten von Deutschland bis China seine Kompetenz unter Beweis gestellt hat und die Einhaltung der Termine verspricht. Mit dieser Wahl wurde die Standortfrage auf zwei Orte reduziert: entweder wird anstelle bzw. auf dem Fundament des stillgelegten Nationalstadions oder auf der daneben liegenden Blonia-Wiese gebaut. Es ist nun die Aufgabe von JSK, ein Projekt zu erstellen, womit auch die Standortfrage entschieden werden wird. Fur die Projektierungsphase werden sechs Monate gerechnet, so dass das Bauprojekt im Sommer 2008 ausgeschrieben werden kann. Projektierter Baubeginn ist der Jahresanfang 2009. Das Stadion soll im dritten Quartal 2011 betriebsbereit sein.[2] Als ersten Fortschritt prasentierte Minister Drzewiecki am 17. Dezember den definitiven Standortentscheid, das neue Stadion an Stelle des alten Nationalstadions zu errichten[3].
Ob das Wisla-Stadion in Krakau als Ersatzspielort zum Einsatz kommen kann, ist auch nicht sicher. Seit Sommer 2006 wird das Weichsel-Stadion etappenweise renoviert und ausgebaut. Der Bau soll im Jahr 2008 fertig gestellt sein. Bei der Planung wurde die EM-Tauglichkeit jedoch nicht berucksichtigt. In einem Fernsehbeitrag wurde deutlich, dass die Krakauer Stadtregierung im Moment keine Plane zum Ausbau auf EM-Tauglichkeit hegt und dass ein solcher Ausbau nur mit finanzieller Unterstutzung der Zentralregierung in Warschau zu machen ist.[4]. Weiter spricht die Nahe zu Chorzow gegen Krakau, da das Schlesische Stadion von Chorzow besser fur EM-Begegnungen gerustet ist.
Stadt | Stadion | Geplante Spiele |
---|---|---|
Warschau | Nationalstadion (Neubau) | - Eroffnungsspiel - weitere zwei Vorrundenspiele - Viertelfinale - Halbfinale |
Posen | Stadtisches Stadion | – drei Vorrundenspiele |
Breslau | Neubau (noch ohne Namen) | – drei Vorrundenspiele |
Danzig | Ostsee-Arena (Neubau) | - drei Vorrundenspiele - Viertelfinale |
Chorzow | Schlesisches Stadion | Reserve |
Krakau | Wisla-Stadion | Reserve |
Stadt | Stadion | Geplante Spiele |
---|---|---|
Kiew | NSK Olimpijskyj | - drei Vorrundenspiele - Viertelfinale - Finale |
Donezk | Zentralstadion Schachtar (Ersatz durch Neubau) |
- drei Vorrundenspiele - Viertelfinale - Halbfinale |
Lemberg | Ukrajina (Neubau) | – drei Vorrundenspiele |
Dnipropetrowsk | Dniprostadion (Neubau) | – drei Vorrundenspiele |
Odessa | Tschornomorez | Reserve |
Donezk | RSK Olimpijskyj | Reserve |